Die Kraterbeete

Ich habe im Frühjahr 2021 in unserem Garten ein Kraterbeet eingerichtet. Der Plan war zunächst, auszuprobieren, ob so ein Beet für Gemüse und Kräuter an unserem Standort geeignet ist.

von: Marlene

Der NABU weist schon seit einiger Zeit darauf hin, welche Vorzüge ein Kraterbeet hat und wie man gezielt die Mikro-Klimazonen für den Anbau von Gemüse im eigenen Garten nutzen kann.

Daraufhin habe ich im Frühjahr 2021 in unserem Garten ein Kraterbeet eingerichtet. Der Plan war zunächst, auszuprobieren, ob so ein Beet für Gemüse und Kräuter an unserem Standort geeignet ist.

Kraterbeete

  • Im Inneren sammelt sich die Wärme
  • Weniger Verdunstung im Innenkreis
  • Schattige und sonnige Bereiche
  • Mischkultur ist meistens für die Gesundheit der Pflanzen förderlich
  • Individuelle Plätze für jede einzelne Pflanze durch die Mikroklimazonen.
  • Im Damm findet weitere Kompostierung statt – vergleichbar mit dem Hügelbeet, dadurch schnellere Erwärmung des Bodens

Neu angelegtes Kraterbeet II 2023 mit Frühkartoffen und Steinen für die bessere Bodenerwärmung

Bei der Bewirtschaftung in den beiden Jahren 2021 und 2022 habe ich richtig Feuer gefangen. Unsere Gartengäste an den Tagen des Offenen Gartens hatten allesamt noch nie von einem Kraterbeet gehört, so dass ich es schon sehr oft erklären musste.

Im Jahr 2023 entstand nun das zweite Kraterbeet. Neben der Freude an der Optik hat ein Kraterbeet viele Vorteile und kann den heutigen Klimabedingungen besser gerecht werden als eine ebene Fläche im Garten. Der Grundstock ist bereits im Februar entstanden, und im März ging es mit den ersten Kulturen los.

Das Kraterbeet I im Mai des 3. Jahres

Mikroklimazonen

  • Außenhänge: dem Wind ausgesetzt
  • Innenhänge: vor Wind und Verdunstung geschützt
  • In jeder Himmelsrichtung hat man einen Außen- und einen Innenhang
  • z. B.: Innenhang Süd: Windgeschützt, warm, feucht, für mediterrane Kräuter (Basilikum, …) und Gemüse wie Chili, Paprika, …
  • Außenhang Süd: Sonnig, dem Wind ausgesetzt, trockener (Salbei, Rosmarin, Ysop, frühe Salatsorten, …)
  • Innenhang Nord: Windgeschützt, weniger Sonne, feuchter (Sellerie, Möhren, Petersilie, …)
  • Innenhang West: Viel Wärme durch die Nachmittagssonne, windgeschützt, Wetterseite (späte Salate, Koriander, …)

Die Vorzüge des Kraterbeetes möchte ich im Folgenden aufzählen:

  • Man benötigt kaum Material, um ein Kraterbeet einzurichten, nur einen Stab, ein Band von gut 1 m Länge (als Zirkel), eine Grabegabel und eine Harke, dazu etwas Kompost und gröberes, kompostierfähiges Material wie dünne Zweige, Blätter oder halb fertigen Kompost, eventuell ein paar Steine. Und ein paar Stunden Zeit.
  • Auf der Kreislinie wird eine flache Mulde hergestellt, die wird mit halb kompostiertem Material gefüllt. Dann wird aus der Mitte heraus Erde ausgehoben und darauf geschüttet. Oben drauf dann noch eine Schicht fertigen Kompost.
  • Auf einer Fläche von 4 mal 4 Metern hat man dann verschiedene Klimazonen. Es gibt Außen- und Innenhänge in allen Himmelsrichtungen. Es gibt frost- und windgeschützte Bereiche, die nicht so schnell austrocknen und auch vor der Sonne geschützte Bereiche. Hier wird Gießwasser gespart und es wird ermöglicht, mit den (frost-) empfindlichen Kulturen (z. B. Chili, Andenbeeren, …) etwas früher anfangen zu können.
  • Am Ende wurde so manche Einkaufsfahrt eingespart und nahezu vollständig auf importiertes Gemüse verzichtet.