Ernten im Februar

Mein Lieblingsgrünkohl ist der Frühjahrsgrünkohl, aber auch viele Kräuter sind jetzt besonders aromatisch und vitaminreich.

von: Marlene

Der Schnee ist erstmal verschwunden, und sofort beginnt draußen ein fröhliches Sprießen. Ich kann die Pflänzchen gut verstehen, auch mir geht es so ähnlich: Sobald sich die Sonne blicken lässt und die Tage länger werden. Dann hebt sich meine Stimmung sofort, nach diesen besonders dunklen Wintermonaten. Mein erster Gedanke gilt jetzt, um den 10. Februar, dem Grünkohl, denn im Herbst war ich einfach nicht dazu gekommen, ihn zu ernten. Das ist gar nicht so schlimm, denn der Frühlings-Grünkohl ist sowieso der leckerste und zarteste. Wie man sieht, ist er gut über den Winter gekommen.

Die großen, groben Blätter entferne ich und lasse sie für unsere kleinen Mitwesen auf dem Boden liegen. Wird schon jemand kommen und gute Erde daraus machen. So bleibt auch der Boden bedeckt, bis die Folgekultur in die Erde kommt. Die anderen streife ich ab und lege sie in unsere große Wäschewanne. Dabei bleiben die zartesten jungen Triebe unbedingt dran, denn die wachsen jetzt noch bis in den März hinein. Auf diese Weise verlängere ich die Erntezeit bis Ostern. Schon nach zwei Wochen kann ich die nächste Portion ernten, das geht jetzt rasant schnell.

Jetzt kann ich das Erntegut waschen, putzen und blanchieren, dann wird es weiterverarbeitet oder eingefroren.

Und dann war da noch: das behaarte Schaumkraut, zur Erinnerung hier noch mal ein Bildchen von diesem kleinen Kraut mit Power!

Es wird ja gesagt, die Blätter könne man essen. Das will ich heute versuchen. Wie beim lästigen Giersch könnte das eine Methode werden, es im Zaum zu halten.
(https://www.mein-schoener-garten.de/pflanzen/schaumkraut/behaartes-schaumkraut) und (https://mein-kraeuterkeller.de/behaarte-schaumkraut-im-februar)

Das Ernten ist einfach, weil es sich in Massen ausgesät hat. Die Erde wasche ich draußen schon mal ab, dann werden die kleinen Pfahlwurzeln abgeschnitten und die Blätter nochmals gewaschen und anschließend fein gehackt. Dabei entfaltet sich schon das Aroma, das wirklich der Kresse sehr ähnelt.

Heute soll es Kräuterquark geben, mit etwas Olivenöl, Paprika, Salz und Pfeffer verrührt. Schmeckt hervorrgend zu Ofengemüse oder Pellkartoffeln. Bin begeistert, wieder etwas Neues entdeckt!

Außerdem entfalten sich schon jetzt so viele leckere Kräuter im Garten, dass man jeden Tag eine Kleinigkeit findet. Wir sind nicht unbedingt Fans von Löwenzahn und Gundermann, aber dennoch finden wir Knoblauchblätter, Heckenzwiebel, Etagenzwiebel, Schnittlauch und die wilde Rauke. Auch einige winterharte Gemüse wie Pastinaken, Porree, Schwarzwurzeln, Sellerie, Feldsalat, Mangold und Rosenkohl  kann man über den Winter stehen lassen, und die zeigen uns jetzt, dass der Winter gar nicht so schlimm war.

Der Winter war wohl nicht so schlimm …

Die meisten dieser Winterkünstler haben sich unter der Erde geschützt und kommen jetzt wieder zum Vorschein, indem sie neue Blätter bilden. Das tun sie extra, damit wir sie finden können. Von Tag zu Tag entwickeln sie sich weiter, so dass wir immer noch reichlich aus dem Garten zum Essen haben. Von fast allen kann man auch  die zarten Blättchen essen, ich bin sicher, da sind die meisten Vitamine drin. Also, sooo gesund …