von: Marlene
An warmen Maiabenden bietet sich uns ein besonderes Schauspiel. Es ist kurz vor 22 Uhr, die Abenddämmerung ist schon vorangeschritten, die Amsel singt ihr einsames Gute-Nacht-Lied. Sobald der letzte Ton der Amsel verklungen ist beginnt es: In der Buchenhecke, die unseren Garten vom nachbarlichen trennt, fängt es an zu rascheln, zu knistern und zu brummen. Im Ahorn, in der Linde, im Efeu rührt sich auch ein wenig. Dann kommen sie heraus, taumelig fliegen sie herum, scheinbar ziellos und nicht so richtig flugtauglich, die Maikäfer. Das sind große braune Käfer von mehreren Zentimetern Länge, die nur kurze Zeit leben, für ihre Brautschau und Fortpflanzung. Sie umschwirren die Bäume und Sträucher, um dann bald wieder einen Schlafplatz in der Hecke aufzusuchen.
Und dann kommen die Fledermäuse. Es sind meist nur zwei bis vier Exemplare, die über unserem Haus und Garten ihre schnellen Runden fliegen. Sie sind viel geschickter im Fliegen und – happs, happs – fressen sie sich im Flug an den braunen Gesellen satt. Das dauert nicht lange, denn es gibt genug!
Die Männchen haben mit der Begattung ihre Lebensaufgabe erfüllt. Ein Weibchen bleibt noch einige Wochen am Leben und muss sich satt fressen (hauptsächlich an Blättern), bis es dann am liebsten unter Bäumen die Eier ablegt. Dort entwickeln sich dann die Engerlinge, die mehrere Jahre im Boden bleiben und sich von Wurzeln ernähren. Aber das ist ein anderes Thema …
Die passenden Fotos gibt es dann ab Mai.
Hier zunächst einmal ein Vorgeschmack nach Wilhelm Busch: